Für diese Behauptung gibt es keine Grundlage. Putin hat das nicht gesagt.

Sachverhalt

Der Befehlshaber des territorialen Führungskommandos der Bundeswehr, Generalleutnant André Bodemann hat in einem Interview bei ntv geäußert, dass Putin die Sowjetunion in den Grenzen von 1989 wieder herstellen wolle. Das Auswärtige Amt antwortete auf eine Anfrage eines AfD-Abgeordneten: „Äußerungen des Präsidenten der Russischen Föderation, Wladimir Putin, wonach eine Wiederherstellung der Sowjetunion beabsichtigt werde, sind der Bundesregierung nicht bekannt.“

Falsche Vorstellung

Durch die Aussage von Herrn Bodemann wird der Eindruck erweckt, Putin oder Russland handelten aus imperialistischen Bestrebungen und wollten Gebiete in Besitz nehmen, die heute souveräne Staaten sind, die in vielen Fällen auch der EU oder NATO angehören. Beispielsweise Polen und Estland. Das wäre denklogisch nur durch einen Krieg Russlands gegen diese Länder und damit die NATO zu erreichen.

Als Militärführer weiß Herr Bodemann sicher, dass ein Krieg Russlands gegen die NATO kaum denkbar wäre. Russlands Militär ist und bleibt dem der NATO massiv unterlegen. Das gilt sowohl für die Ausstattung mit Personal als auch mit Gerät, aber auch für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, die Produktionskapazitäten, die Bevölkerungsgröße und sogar für die Fläche der vermeintlichen Kontrahenten. Bei den Fähigkeiten zur nuklearen Kriegsführung herrscht zwar eine ungefähre Pattsituation, ein Atomkrieg wäre aber für keine Seite zu gewinnen. Damit sind sowohl ein konventioneller als auch ein nuklearer Angriff Russlands auf die NATO ausgeschlossen. Es ist daher anzunehmen, dass Herr Bodemann seine Aussage nicht auf militärische Expertise stützt, sondern auf eine politische Agenda.

Generalleutnant Bodemann ist ein ausgewiesener Experte für militärische Zusammenhänge. Wenn er meint, dass Russland die NATO angreifen wird, dann ist das unbedingt ernst zu nehmen.